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Die
Rotpfuhle |
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Geschichte
Die
Gewässer |
Frauenpfuhl |
Der
Kleine und der Große Rotpfuhl, nördlich der Straße Hohen Neuendorf-Bergfelde
gelegen, sind periodische, überirdisch abflußlose Seen. Der Name
leitet sich wohl von Rod-Pfuhl her, also ein
Pfuhl (sumpfige Stelle), der gerodet wurde, um ihn landwirtschaftlich
nutzen zu können. |
Osramsee |
Baggerschacht |
Schönfließer S. |
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Ein
Blick auf eine gute Karte zeigt, daß die Rotpfuhle (47,5 m über NN) ihr
Wasser von den bis über 65 m hohen Hügeln nördlich davon erhalten. Der
Zufluß findet über wasserführende Schichten unterirdisch statt, ebenso
wie der Abfluß. Das Wasser tritt weiter südlich erneut zutage mit dem
Hertasee (seit den 60er Jahren ausgetrocknet) bei Bergfelde, speist dann das Bieselfließ, das den Kindelwald
bei Glienicke/Schildow durchquert. Die nördlichsten Wasserspeicher sind
natürlich am abhängigsten von der Regenmenge. Fällt diese über Jahre
zu gering aus, sinkt der Grundwasserspiegel soweit, daß hochliegende
Lehmschwellen den Zu- und Abfluß blockieren können. So ist es kein
Wunder, daß auch der Hertasee längst ausgetrocknet ist. Der Frauenpfuhl
nordwestlich von Bergfelde ist übrigens mit dem System der beschriebenen
Seen nicht verbunden; er liegt über 10 m höher als der Rotpfuhl und ist
ein alter Toteisblock. |
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Während
das Meßtischblatt von 1834 den Großen Rotpfuhl als See zeigt, wird auf der
topographischen Karte von 1903 (die immer wieder - zum Glück nicht
allzugenau - aktualisiert und bis lange nach dem Krieg verwendet wurde)
der Kleine Rotpfuhl als versumpfter Teich, der Große dagegen als Wiese
dargestellt, auf die sogar ein Fahrweg führte. Das stimmt mit
Berichten alter Einwohner überein, die sich erinnerten, daß der Bauer
Kleeßen Anfang des Jahrhunderts auf dem Rotpfuhl Kohl angebaut hat.
Unmittelbar nach der letzten Austrocknung (bevor die Vegetation alles
verdeckte) habe ich deutliche Reste eines Entwässerungsgrabens mitten im
Rotpfuhl gefunden. Vergleicht man diese Angaben mit Fotos der letzten hundert Jahre, scheint
hier - unzulässig vereinfacht - ein Zyklus von etwa einem Jahrhundert
vorzuliegen. Während der (Große) Rotpfuhl um die jeweiligen
Jahrhundertwenden trockenfiel, konnte man etwa Mitte des 19. wie auch des
20. Jahrhunderts von einem maximalen Wasserstand sprechen. |
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Die
kleine Seenkette Hirschfenn, Sägekute, Kleiner Rotpfuhl und Großer
Rotpfuhl bildete eine natürliche Grenze (die Sägekute ist zumindest
künstlich vertieft, wenn nicht sogar angelegt worden) zum Bergfelder
Wald, die schließlich auch zur östlichen Ortsgrenze wurde. Allen Seen
war jedoch ein unrühmliches Ende beschieden. Mit dem Bahnbau um 1960
wurde die Sägekute zugeschüttet. Vermutlich wurde hier der Sand der
Ausschachtungen westlich von Bergfelde abgekippt. Heute wächst an dieser
Stelle Kiefernwald. Das Hirschfenn, für das noch 1946 eine Badestelle
geplant war, trocknete schon in den 70er Jahren aus, und wurde zur wilden
Müllkippe. Letzteres blieb dem Großen Rotpfuhl auf Grund der
Aufmerksamkeit und den Arbeitseinsätzen des Anglervereins erspart. Aber
ihm setzten nährstoffhaltige Abwässer zu, gleichzeitig mit dem
Ausbleiben des Zuflusses vom Kleinen Rotpfuhl, dessen Wasserstand
ebenfalls gesunken war. Um 1990 war das Wasser über scheinbar grundlosem
Schlamm nur noch 50 cm tief. Das Schilf bedeckte bald den ganzen See. Im
Sommer 1997 konnte der Große Rotpfuhl erstmals (wieder) trockenen Fußes
durchquert werden. Im selben Jahr gingen Weiden und Erlen auf, womit die
Entwicklung unumkehrbar wurde. |
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Blick
von der Brücke am Zufluß des großen Rotpfuhls. Als diese Aufnahme
entstand - wohl um 1930 - hatte der See seine größte Ausdehnung (etwa
die in den 50er und 60er Jahren) noch nicht erreicht. Die
ausgedehnten Schilfgürtel entsprechen etwa dem Wasserstand, wie er
zuletzt um 1980 war. |
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Rod-Pfuhl:
Eine weitere Theorie vermutet die Herkunft
des Namens vom Röthen (Flachsgewinnungsphase). Die unzähligen
"Röthepfuhle" in Brandenburg haben eindeutig diesen Ursprung.
Allerdings wäre eine Veränderung ö zu o etymologisch ungewöhnlich und
findet auch keine weiteren Beispiele. Sicher ist nur, daß der Name nicht
von der Farbe Rot kommt. Andere Pfuhlnamen in der Umgebung von Hohen Neuendorf,
leiten sich meist von der Nutzung her. Der Pechpfuhl westlich von Bergfelde, der
desselben Namens südöstlich von Stolpe und der Teerofenpfuhl an der
Zühlsdorfer Straße leiten sich alle von einem in der Nähe betriebenen
Teerofen bzw. einer Pechhütte ab. |
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