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Dreetzsee - Teschendorfer Graben

  Geschichte   Die Gewässer
Muhre

 Trotzdem der Dreetzsee zwischen Teschendorf und Grüneberg größer ist als der Lehnitzsee, ist er nur wenigen bekannt. Ebenso sein Abfluß, der Teschendorfer Graben, der noch vor 300 Jahren deutlich größere Bedeutung hatte.

Havel
Ruppiner Kanal
  

Der Dreetzsee füllt eine alte eiszeitliche Hohlform (ähnlich dem Lehnitzsee, dem Ruppiner See usw.). Seine Ufer sind meist versumpft oder bewaldet und nur an wenigen Stellen zugänglich, was wohl der Grund ist, warum der See recht wenig bekannt ist. Der See wird mit Wasser aus dem Lindesee und den feuchten Wiesen westlich von Löwenberg gespeist.

Der Abfluß des Dreetzsees wird Teschendorfer Graben genannt. Hier wurde vor einigen hundert Jahren ein kleines Flüßchen begradigt und vertieft, um darauf flößen zu können. Leider ist dadurch der originale Name des Flüßchens verlorengegangen. Der Fluß bildete ursprünglich den Oberlauf der Muhre, die früher auch Malsow oder Massow genannt wurde. Möglicherweise war das einmal sein eigentlicher Name. Der Bau des Ruppiner Kanals, dessen Wasserspiegel einige Zentimeter höher lag als der des Teschendorfer Grabens, zwang dazu, dessen Lauf so zu verändern, daß er unterhalb der Tiergartenschleuse mündete und fortan keine Verbindung mehr zur Muhre bestand.

Wenn man sich heute bei Nassenheide oder Teerofen den Teschendorfer Graben ansieht, so kann man ihn sich schwerlich als zum Flößen geeignet vorstellen. Ein Baumstamm könnte bei der geringen Wassertiefe nicht einmal schwimmen. Wo kam das zusätzliche Wasser früher her? Es ist möglich, daß am Ausgang des Dreetzsees ein Wehr bestand, das bei Bedarf geöffnet wurde und Zuschußwasser zum Flößen zur Verfügung stellte. Unabhängig davon gab es aber noch einen anderen, heute fast verschwundenen Zufluß: Am Westrand der Schorfheide entspringt eine ganze Reihe von kleinen Bächen, die sich östlich von Zehdenick zum Fließgraben (auch Floßgraben genannt) vereinigen. Vor dem Bau des Voßkanals zwischen Liebenwalde und Zehdenick kreuzte der Fließgraben südlich von Krewelin die Havel, floß dann weiter an Neuholland und Nassenheide vorbei, um sich da mit dem Teschendorfer Graben zu vereinigen. Ein Seitenarm mündete sogar bei Malz in die Havel. Zu Beginn der deutschen Besiedlung war dieser Wasserlauf mindestens ebenso bedeutsam wie die Havel. Sein Lauf durch ausgedehnte versumpfte Wiesen ließ aber keine Besiedlung in seiner Nähe zu, sodaß die Mehrnutzung der Havel im Laufe der Zeit nicht mehr genug Wasser für die Speisung des Fließgrabens bot. Der Bau des Voßkanals, der zwischen Krewelin und Bischofswerder höher liegt als seine Umgebung, war dann nur noch der Schlußstrich unter die Geschichte des einst bedeutenden Fließgrabens.

  

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