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Architekt Gottheiner

 In den Jahren 1912 bis 1914 wurde nach Plänen des Architekten Albert Gottheiner das Hohen Neuendorfer Wasserwerk (Birkenwerder Straße an der Ortsgrenze zu Birkenwerder) sowie der Wasserturm in der Summter Straße gebaut. Beide Bauten waren in Stahlbetonbauweise im ausgehenden Jugendstil errichtet worden. Das Wasserwerk beutete die Grundwasservorräte unter dem Sandsee (heute verlandet) aus und pumpte einen Teil davon zur Druckstabilisierung auf den Wasserturm.

Gottheiner, Albert *24.09.1878, †1940. Ehefrau Frieda Gertrud Helene geb. Wagner *12.07.1897 Berlin, Kind: Eva *12.12.1919 Berlin, Architekt, wohnhaft in Berlin, Köpenickerstraße 61 bzw. Bad Saarow, Ulmenstraße 4. Er emigrierte 1934 nach Dänemark, Kopenhagen und weiter nach Schweden, Stockholm. Leider gibt es ganz erhebliche Abweichungen in den Quellen über die Lebensdaten Albert Gottheiners. So wird als Geburtsdatum auch 1874 genannt und die Marschallbrücke mit Baujahr 1881/82 als sein Werk ausgegeben. Ebenso ist unklar, ob Elisabeth Gottheiner (seit ihrer Heirat 1906 Altmann-Gottheiner,* 26. März 1874 in Berlin, † 23. März 1930), eine der ersten deutschen Hochschullehrerinnen und Frauenrechtlerinnen, seine ältere Schwester war. Da sie aber als Tochter des Geheimen Baurates Eduard Albert Paul Gottheiner (17.7.1838-1919) in den Quellen erscheint, ist es wahrscheinlich. 

Bild folgt

Der Wasserturm wie auch das Wasserwerk in Röbel/Müritz wurden ebenfalls 1912 und in gleicher Bauweise errichtet.

Ebenfalls aus Stahlbeton: der Wasserturm von Genthin

Von den mir bekannten Wassertürmen hat der in Leipzig-Engeldorf die meiste Ähnlichkeit mit dem Hohen Neuendorfer Wasserturm.

Ob die bereits seit den 70er Jahren betriebene Erhebung des Wasserturms (seltsamerweise nicht aber des Wasserwerks!) in den Stand eines denkmalgeschützten Gebäudes berechtigt war, ist zu bezweifeln. Wie dargestellt, existieren eine ganze Reihe von im selben Stil und zur selben Zeit erbauten Wassertürmen. Da sie auf Grund ihrer Funktion oft auf Hügeln am Rande von Ortschaften errichtet wurden, waren sie auch eher selten das Ziel von Zerstörungen im zweiten Weltkrieg.

Albert-Gottheiner-Straße (Waldemarstaße) in Hohen Neuendorf

AOK-Gebäude: Berlin-Mitte (Neu-Cölln am Wasser/Luisenstadt), Rungestraße 3–6. Den sechsgeschossigen Stahlskelettbau errichtete 1930/31 Albert Gottheiner (1874–1940). Der Komplex besteht aus einem langgestreckten Hauptgebäude (104 m lang, 15 m tief) und zwei rückwärtigen Flügeln. Die Fassaden erhielten eine Verkleidung aus blaurotem Klinker. Neben dem Hauptportal sind Terrakottafiguren angebracht. Bauherr, erster und jetziger Nutzer ist die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK). Das leicht kriegszerstörte Gebäude wurde um 1950 wieder instandgesetzt und dann bis 1990 von der Parteihochschule „Karl Marx“ beim ZK der SED sowie der Bezirksparteischule „Friedrich Engels“ bei der SED-Bezirksleitung Berlin genutzt. Das Haus steht unter Denkmalschutz.
Marschallbrücke: Berlin-Mitte (Friedrich-Wilhelm-Stadt/Dorotheenstadt), verbindet die Wilhelmstraße am südlichen Spreeufer mit der Luisenstraße am nördlichen Spreeufer. Die an dieser Stelle seit Beginn des 19. Jahrhunderts befindliche Brücke erhielt nach 1815 den Namen Marschallbrücke, benannt nach Blücher. Die 1881/82 von Paul Gottheiner (Vater!) gebaute, 60 m lange M. hatte ursprünglich drei Bögen und zwei Mittelpfeiler.
   

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